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Schachfreunde Deizisau e.V.

Schöne Erfolge auf der Württembergischen - Sebastian Fischer gewinnt das Kandidatenturnier, Marc Gustain gewinnt ELO im Internationalen Meisterturnier

In Weissach fand dieses Jahr Ende August die Württembergische Einzelmeisterschaft, zum zweiten Mal in der Form als Schachfestival mit einem attraktiven internationalen Meisterturnier - gemischt mit Württembergischen Spitzenspielern -, einem Kandidatenturnier und einem offenen Turnier. Das sehr gut organisierte Event wurde auch live im Internet übertragen und kommentiert.
Das internationale Meisterturnier wurde eine Beute des sehr souverän auftretenden GM Romanov (Russland), welcher mit 8,5 Punkten aus 9 Partien ganz nebenbei die Elogrenze von 2600 überschritt. Der kurzfristig ins Meisterturnier gerutschte Georg Braun aus Bebenhausen spielte ein vorzügliches Turnier und gewann als Vierter den Titel des Württembergischen Meisters. Marc Gustain, eigentlich von der Wertungszahl für den letzten (10.) Platz vorgesehen, konnte vor allem mit zwei Gewinnpartien gegen IM Krassowizkij (s.u.) und FM Jens Hirneise beeindrucken und erreichte mit 3 Punkten und dem 7. Platz die Qualifikation für das nächstjährige Meisterturnier.
Im Kandidatenturnier konnte ich mich recht schnell an die Spitze setzen und bis zuletzt mit 7 Punkten aus 9 Partien oben halten.

In der 6. Runde spielte Marc mit Weiß gegen den Württembergischen Meister vom Vorjahr – IM Jaroslaw Krassowizkij -, der sich nach schwachem Beginn gefangen hatte und sicherlich gewinnen wollte.

                                                           (Position nach 16...Sg6)

 

Marc hatte sich geschickt aufgestellt und vom risikobereiten Gegner Zugeständnisse erhalten.

Mit 17.Te3!? verschärft er die Lage durch die Drohung Th3 weiter.

17...La6? verliert glatt, übersieht die weißen Drohungen. 17...Dxc3?! sieht auch riskant aus, würde vermutlich nach 18. Td1 Dxd4 (e5!) 19. Th3 h6 20, Lxh6 gxh6 21. Tg3! nicht mehr ausreichen.

Schwarz hätte sich zu 17...e5 (Feld h3!) entscheiden müssen mit weit besseren Chancen, sich zu halten.

18.Th3! f5 (h6 19. Lxh6 Dxc3 20. Td1 Lxd3 21. Ld2!) 19. Lxa6 Txa6 20. Dxh7+ Kf7 21. Th6! Der Gewinnzug 21...Se7 22. Tf6+! 1-0

(22...Ke8 23. Txe6 verliert Haus und Hof)

 

Ich hatte in der vierten Runde im Kandidatenturnier Weiß gegen Martin Krockenberger:

                                                           (Position nach 13...g6)

 

Weiß hat mehrere positionelle Vorteile angesammelt, alle Figuren stehen schön, aber wie geht es weiter?

14.Th4!? Weiß verzichtet endgültig auf die eigene Rochade, vergrößert jedoch mit dem Turmzug die eigenen Möglichkeiten. Auf die kurze Rochade müsste Schwarz nun mit g3-g4-g5 rechnen, und Weiß hat zumindest gute Möglichkeiten voranzukommen. Da vielleicht auch e3-e4 droht, wäre der beste schwarze Zug vermutlich 14...Kf8!?

14...0-0-0? erscheint jedoch zu optimistisch.

15. Sb5! Kombiniert Drohungen gegen die schwarze Königsstellung mit der Möglichkeit, nach Damentausch, die Schwäche f7 ausnutzen zu können.

15...De7

Statt dessen sieht 15...Db4+ 16. Dc3! Dxc3+ 17. Txc3 Kb8 18. Sd6 Tdf8 19. Sg5 ziemlich trostlos aus; 15...Db8 16. Se5! Sxe5 17. dxe5 Se8 (Dxe5 18. Sxa7+ Kb8 19. Sxc6+ Lxc6 20. Dxc6 und nun kann auch noch der Th4 direkt eingesetzt werden) und hier gewinnt z.B. 18.Da4 a6 (nach 18...a5 gibt der Computer 19. Dg4+! Td7 20. Dd4 (m.I. e6) Te7 21. Dxb6+-) 19. Sd4 c5 20. Sc6! Lxc6 (b5 21, Dg4+) 21, Dxc6+ Dc7 22. Lxa6+ Kb8 und am schönsten gewinnt nun 23. Txc5! Bxc5 24. Db5+ Ka7 25. Ta4

16. Da4 a5 16. Sa7+ Kb8 17. Sxc6+ Lxc6 18. Txc6 +- (1-0 39)

 

Sebastian Fischer