Die zweite Mannschaft der SF Deizisau schlägt überraschend Landesligaabsteiger TSV/RSK Esslingen mit einem, sage und schreibe, stattlichen 5,5-2,5!
Dabei hatten sich die Schachfreunde an diesem ersten Spieltag nicht viel ausgerechnet. Denn der Gastgeber aus Rüdern präsentierte am vergangenen Sonntag seine wohl hochkarätigste Mannschaft seit Jahren. Aber auch die Deizisauer Truppe sollte heute außergewöhnlich aufgestellt sein. Und so entbrannte ein Kampf, der sehr lange auf Augenhöhe stattfand.
Bereits nach nur fünf(!) Zügen willigte Dietmar Herrmann ins Remis ein. Ein Glücksgriff, da sein Gegner leicht favorisiert war. Dies bescherte beiden einen geruhsamen Vormittag, welcher es ermöglichte die inzwischen hochinteressanten Partien intensiv zu verfolgen. An Brett eins und drei, den Deizisauer "Frauenbrettern", waren komplexe Wolga-Gambitstellungen entstanden, die wie Kiebitzmagnete wirkten. Und so war es kein Wunder, dass plötzlich Brett eins in den Fokus rückte. Ganz stark was hier geschah. Debütantin Mihaela-Veronica Foisor zerlegte den Toppspieler des TSV/RSK nach nicht mal dreißig Zügen. Danach konnte Neuzugang Ernst Engels mit einem Remis den Vorsprung festigen. Jetzt geschah sehr lange nichts mehr. Plötzlich aber ein voller Punkt für die Gastgeber an Brett sechs. Der Deizisauer konnte sich in einem Holländer mit weißfeldrigem Alptraumläufer nicht mehr erfolgreich verteidigen. 2-2. Der dritte Neuzugang in der zweiten Mannschaft Rainer Weber zeigte nun Klasse und Nerven. Mit einem gewagten Qualitätsopfer überspielte er seinen wesentlich stärkeren Gegner. Nun bestand Marina Noppes ihren "Wolga-Test" mit Weiß und remisierte am dritten Brett. Alex Rempeli und Tim Winkler gewannen nach zähem Kampf ihre Partien, obwohl mancher sich hier zwischenzeitlich auch mal unwohl gefühlt hatte.
Alles in allem ein verdienter Sieg, der am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist. Schließlich hatte man ja den Landesligaabsteiger vor sich. Doch an diesem Spieltag hat für die SF Deizisau 2 alles gepasst. Und dann heißt es auch mal: "Da ist das 5,5-2,5-Ding!"