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Schachfreunde Deizisau e.V.

Oberliga: Deizisau mit 1:7 chancenlos gegen den Aufstiegsfavoriten Stuttgart

Als mein Blick Sonntag morgens die Straße hinunter wanderte, während ich versuchte
mich mental auf die Begegnung mit Stuttgart 1 vorzubereiten, glaubte ich meine Augen
nicht zu trauen.
„Die würden doch nicht....?"
Doch, sie würden! Stuttgart 1 hatte seine Bestbesetzung aufgefahren, um den Aufstieg
wasserdicht zu machen.
So wurde sogar der chinesische Super-GM Li Chao ans Brett gebracht, welcher zuvor
noch das Reykjavik-Open gewonnen hatte bzw. im Januar das Open in Guben mit
sagenhaften 9/9 für sich entscheiden konnte.
Es konnte deswegen ruhigen Gewissens die Parole ausgegeben werden:
Rette sich, wer kann!
Das ging sogar soweit, dass ich Markus meinen Segen dazu gab, Remis machen zu
dürfen.


Und es kam, wie es kommen musste.
So machte die chinesische Kampfmaschine am ersten Brett mit Valerij kurzen Prozess,
während Bernhards Stellung sich gegen IM Benkovic kontinuierlich verschlechterte. Auch
Zorans Stellung gegen Altmeister Lorscheid, welcher in den letzten Jahren gegen Deizisau
konstant gepunktet hat (darunter 2x gegen mich), gab keinen Anlass zur Hoffnung.
Andererseits gab es auch Lichtblicke:
Arnd konnte am vierten Brett gegen den starken Neyman eine „petite combinaison"
landen, welche ihm einen Bauern und die überlegene Bauernstruktur einbrachte.
Auch Alex konnte einen solchen Bauerngewinn vorweisen, zudem hatte sich sein Gegner
hemmungslos durch Bauernzüge geschwächt.
Währenddessen sah die Lage an den restlichen Brettern durchwachsen aus.
Marc hatte sich eine unklaren Stellung mit der Verteilung „Läufer+Springer (Marc) vs
Turm+2 Bauern" geschaffen, die aber m.E. Marc leicht im Vorteil sah.
Markus hatte es geschafft in seinem geliebten Morra den Gambitbauern
zurückzugewinnen, musste allerdings dafür Ausgleich hinnehmen.
Meine Partie gegen den jungen IM Strunksi begann dagegen bereits mit einer
psychologischen Niederlage. So hatte ich in der Vergangenheit bereits schlechte
Erfahrungen gegen Strunksis Behandlung meines Königsinders gemacht.
Deswegen war es Zeit in die Trickkiste zu greifen und meine Geheimwaffe Wolgagambit
auszupacken.
Leider schien meine Gegner auch dagegen bestens gewappnet und ich schlitterte
langsam in eine schlechte Stellung. Doch Caissa sollte mir hold sein.
Nach 2 ungenauen Zügen konnte ich meinen Minusbauern in einen Mehrbauern
konvertieren. Diesen nutze ich aus, um mit einem taktischen Remisangebot zumindest die
Höchststrafe für Deizisau zu verhindern.
Leider lief danach nur noch alles schief. Während Marc Vera Nebolsinas Druck nicht
standhalten konnte und eine Figur gegen die 2 Bauern zurückgeben musste, zeigte Alex
leider wieder Nerven und ruinierte seine überlegene Stellung mit einem überhastet
gespielten Zug.
Auch Markus Stellung begann langsam in Richtung des Stuttgarters zu kippen, so dass
alle Augen nun auf Arnd gerichtet waren,welcher den Ehrenpunkt erzielen sollte.
Doch es sollte nicht sein. Neyman verteidigte seine Stellung umsichtig und Arnds
Mehrbauer sollte sich als wertlos herausstellen.
Resultat Remis und damit eine vernichtende Niederlage von 1:7 gegen den
Aufstiegsfavoriten.
Zum Glück spielten uns unsere Konkurrenten um den Abstieg in die Hände, so dass am
letzten Spieltag in Stuttgart gegen die Zweite der Stuttgarter befreit aufgespielt werden
kann. Der Klassenerhalt ist gesichert und es kann der parallel ausgetragene Titanenkampf
um den Aufstieg Stuttgart1-Schmiden/Cannstatt1 im Bürgerzentrum in Ruhe genossen
werden. Schlachtenbummler sind hierbei explizit zum kiebitzen aufgefordert!