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Schachfreunde Deizisau e.V.

Oberliga: Auf und ab beim 4:4 in Schwäbisch Gmünd

Beim heutigen Spitzenspiel des Tages in Schwäbisch Gmünd waren eine Menge interessanter Partien sowie viele Einsteller zu beobachten, die den Mannschaftskampf aber an Spannung nicht überbieten konnten!

Beide Teams traten in Bestbesetzung an, dennoch reichte es für die Deizisauer Schachfreunde "nur" zum 4:4.

Mannschaftsführer Markus Brenner einigte sich als Erster in ausgeglichener Stellung am 8.Brett friedlich auf Remis, es sollte aber bei der einzigen Partie bleiben, die einen klaren Ausgang hatte.

Marina Manakov erarbeitete sich an Brett 6 Schritt für Schritt eine bessere Stellung mit Schwarz, bei der ihre solide Struktur den Grundstein legte und zum Sieg führte.

Sascha Mareck fand sich in einem komplizierten Königsinder an Brett 7 mit Weiß zunächst recht gut zurecht, beim Abtausch der Figuren hatte sein Gegner aber einen starken Springer gegen seinen schlechten Läufer.
Leider war dieser im Endspiel zu stark und Sascha blieb nichts weiter als die Aufgabe.

Spitzenspieler und Großmeister Tomas Polak opferte in einem komplizierten Blumenfeld-Gambit eine Qualität, wofür er auch 2 Bauern und eine solide Struktur erhielt.
Dennoch fand Frank Zeller einen dynamischen Weg und aktivierte alle Figuren ins Spiel, wodurch der Turm sich als wertvoller herausstellte, und für Tomas leider nicht mehr viel zu machen war.

Vesna Misanovic glich am 4.Brett zunächst in der Eröffnung aus, fand sich dann in einem leicht schlechteren Endspiel, als plötzlich ihr Gegner überambitioniert agierte und sich dann in einem Endspiel mit zwei Minusbauern befand, das nicht mehr zu retten war.

Am 2.Brett hatte ich eine interessante Variante im Königsindisch vorbereitet, die sich dann am Brett aber zu einem einzigen Chaos für beide Seiten entwickelte. Dennoch zeigte eine kurze Computeranalyse, dass mein Gegner IM Josef Jurek und ich fast die ganze Partie über die Vorschläge des Computers befolgten und die Partie "korrekterweise" hätte Remis enden sollen.
Bei beidseitiger Zeitnot stellte zunächst mein Gegner etwas ein, durch einen stillen Turmzug hätte ich den Sack sogar gleich zumachen können, da es einige Mattdrohungen gab, aber als ich dann später aber sogar noch eine recht einfache Abwicklung nicht sah, musste ich ein paar Züge danach leider aufgeben.

Kurz darauf gewann Professor "Mehrbauer" Weigand seine Partie an Brett 5 mit Mehrbauer nach kurzweiligen Drohungen seines Gegners sehr souverän und so kam es dann zum höchstspannenden Zwischenstand von 3,5:3,5.

Der Internationale Meister und seit dieser Saison für die Schachfreunde Deizisau spielende Valeri Bronznik bot sich das heißeste Gefechts des Tages mit Jewgeny Denisow:
Nachdem Valeri zunächst aus der Eröffnung einen klar positionellen Vorteil erspielt hatte, übersah er einen sehr starken Zwischenzug, wodurch er plötzlich mit einer ganzen Minusfigur dastand!

Dennoch kämpfte sich Valeri danach sehr tapfer wieder heraus und schaffte es nach einer hochdramatischen Zeitnotphase in eine höchst unklare Stellung, bei der er die Qual der Wahl hatte:
Sollte er diese höchst unklare Stellung weiterspielen und versuchen, den Mannschaftssieg einzufahren, oder doch lieber sich auf Remis einigen?

Bronznik-Denisow

Ich glaube so stand es am Schluss (vielleicht irre ich mich auch) - jedenfalls gab Valeri hier mit Th7+ und Tg7+ Dauerschach.
Wahrscheinlich war das Remis doch das logische Ergebnis, dennoch wäre es sehr interessant gewesen zu sehen, was nach Th7+ und Txh6 noch passiert wäre!
So hieß es also doch 4:4 Entstand.

Dennoch ist Hopfen und Malz nicht verloren - beim nächsten Spitzenspiel gegen die Stuttgarter Schachfreunde ist alles möglich und es wird auf jeden Fall spannend am 5. Februar im Alten Rathus von Deizisau.